Ersetzen Chatbots bald Arbeitsplätze?

Inhaltsverzeichnis
Autor:innen
Maximilian Borkowsky
CMO
Veröffentlicht am
6.6.2023
ChatGPT im Einsatz in Unternehmen
Was ist ChatGPT?
GPT-3 vs. GPT-4
Einsatz von ChatGPT im Unternehmen
Deutsche Alternativen

In den letzten Monaten gab es so viele gesellschaftliche und politische Umbrüche, dass wir uns an Veränderungen so weit gewöhnt haben. Vergleichsweise positiv ist da das Thema Künstliche Intelligenz (KI) aufgefallen. Kurz vor dem Ende des Jahres 2022 stellte das US-amerikanische Unternehmen OpenAI den Textgenerator ChatGPT vor. Keine Frage – dieses und andere KI-Programme leisten beeindruckendes.

Aber viele Menschen machen sich seit der Vorstellung auch Gedanken um ihren Job, ihren Wert auf dem Markt. In diesem Beitrag erfährst du konkret:

  • Wie verändert sich der Arbeitsmarkt durch KI?
  • Wird KI-Software künftig deinen Job ersetzen?
  • Welche Vor- und Nachteile bringt die neue KI mit sich?

Wie verändert sich der Arbeitsmarkt durch KI?

KI Software, wie z. B. ChatGPT, können mittlerweile fast auf jede Frage eine sinnvolle Antwort geben. Die Unterhaltungen, die dadurch möglich sind, sind kaum von denen mit menschlichen Kolleg:innen zu unterscheiden.

War man bisher davon ausgegangen, dass „Maschinen“ die standardisierten, monotonen Tätigkeiten Stück für Stück übernehmen, muss man heute durchaus weiter denken. Sogar im kreativen Bereich können Chatbots heute erstaunliches leisten.

Produktivitätsgewinne steigen, Rekorde werden aufgestellt

Die meisten Unternehmen haben mit Daten, Wissen und Informationen im Allgemeinen zu tun. Der Einsatz neuer KI-Programme könnte da bahnbrechend sein. Nach nur fünf Tagen im Einsatz hat ChatGPT z. B. die Schwelle von einer Million Nutzer:innen bereits erreicht. Bei Statista sind andere beliebte Online-Dienste verzeichnet, die wesentlich länger für diese hohe Nutzer:innenzahl gebraucht haben.

In einer Grafik ist zu sehen, dass Netflix ganze 3,5 Jahre dafür gebraucht hat. Der Abo-Dienst für Serien und Filme ging 1999 an den Start. Soziale Netzwerke wie Instagram oder Spotify kommen am nächsten an die Rekordwerte von ChatGPT heran, liegen mit 2,5 bzw. 5 Monaten aber immer noch um einiges höher.

Unternehmen sollten also darüber nachdenken, zeitig auf den Zug aufzuspringen, um diese vielleicht bedeutendste Etappe der digitalen Transformation nicht zu verpassen. Zumindest die Servicemitarbeiter:innen vieler Unternehmen freuen sich schon heute über die Zeitersparnis durch KI-Tools.

KI sagt nicht immer die Wahrheit

KI-Tools wie auch ChatGPT greifen auf das Wissen oder Meinungen zurück, die aus dem gesamten Internet kommen. Das kann Vorteile, aber auch einige Nachteile mit sich bringen. Die Antworten sind so nicht gut einzukalkulieren, was im direkten Kundenkontakt problematisch werden könnte. Potenzielle Einsatzgebiete sind allerdings in internen Bereichen, also immer dann, wenn die Ergebnisse noch einmal überprüft werden können, uneingeschränkt möglich. Du willst den „Flunkereien“ lieber gleich vorbeugen? Bei unseren melibo Chatbots kannst du kontrollieren, auf welches Wissen die KI zugreift.

Volker Gruhn, Gründer des börsennotierten IT-Dienstleisters Adesso, sagte zu den Einsatzmöglichkeiten der KI: „Die 500-Zeichen-Produktbeschreibung für den Onlinekatalog oder das Fünf-Seiten-Dossier für den Vorstand könnte (dann) einfach ein Bot übernehmen. Bis die meisten Unternehmen solche oder ähnliche Technologien einsetzen, dürfte nicht viel Zeit vergehen – das Potenzial ist zu groß.“

Sind wir also alle ersetzbar?

Neben Microsoft entwickelt auch Google ein eigenes Sprachprogramm. Allerdings könnte das Unternehmen sich damit selber ins Fleisch schneiden – derartige KI-Programme könnten immerhin die klassische Suchmaschine überflüssig machen.

Seitenlange Listen mit Ergebnissen bleiben aus. Somit werden Nutzer:innen auch die lukrativ gestreute Werbung nicht mehr anklicken.

Wird die menschliche Arbeit in Büros also irgendwann überflüssig werden? Stellt man z. B. ChatGPT selber diese Frage, antwortet das System: „Nein, ich bin nicht fähig, Menschen zu ersetzen.“ Lediglich eine sinnvolle Unterstützung oder doch, wie oben beschrieben, gut gelogen?

Welche Jobs könnten KI-Programme übernehmen?

Klar, Texte kann ein Chatbot erstellen – das haben wir schon gehört. Aber auch bestimmte Codes zu programmieren gehört zum Repertoire von KI-Bots, ebenso wie Stimmen zu imitieren und Bilder zu erstellen.

Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird die Technik zwar keine ganzen Berufe ersetzen – aber Fertigungsberufe müssen sich warm anziehen. Denn hier lassen sich mehr als 70 Prozent aller Tätigkeiten automatisieren. In anderen Berufsgruppen ist das Substituierbarkeitspotenzial hingegen unter 50 Prozent.

500 Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen aus sechs europäischen Ländern haben in einer Umfrage der Seite Sortlist ihren Sorgen Luft gemacht und angegeben, dass sie sich vorstellen könnten, durch KI ersetzt zu werden. Hier die Ergebnisse:

  • Kundensupport: Chatbot und Telefon-Support? Haben wir schon alle ausprobiert. Aber jetzt kommen KI-Tools ins Spiel! Die sind so gut, dass sie den menschlichen Support fast überflüssig machen.
  • Programmierer*in: ChatGPT beherrscht verschiedene Programmiersprachen – von Javascript über HTML, PHP, CSS bis hin zu C++, C oder Python. Laut Computer Bild würde er sogar bei Google eingestellt und mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 170.000 Euro entlohnt. Aber verständlicherweise ist ChatGPT für Führungsaufgaben und Teamarbeit nicht geeignet.
  • Texter*in – der Traumjob für kreative Köpfe! Chatbots sind zwar in der Lage, unterschiedliche Arten von Texten zu erstellen, aber kein Ersatz für die fantastischen Ideen und Geschichten, die ein guter Texter*in liefern kann. Gedichte, Songtexte, Anleitungen, Berichte, Reden – keine Sorge, wir stehen dir mit unseren tollen Ideen treu zur Seite.
  • Designer*in: Willst du Bilder schnell generieren? Dann teste doch mal Programme wie DALL-E oder Midjourney, die mit nur ein paar Angaben und Beschreibungen arbeiten.
  • Wenn es um Marktforschung geht, ist KI jetzt schon der Star der Show. Daten sammeln, analysieren, Trends identifizieren und Prognosen erstellen? Kein Problem für Künstliche Intelligenz! Laut Business Insider bringt das richtig viel in Sachen Ergebnisse.
  • Berufe in der Rechtsbranche? Da muss man viel Wissen sammeln und Gutachten erstellen. Aber auch hier könnten KI-Chatbots helfen, den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Für Vorgesetzte und Klienten eine große Erleichterung!

Das IAB hat noch weitere Berufsgruppen unter die Lupe genommen, die unterschiedlich stark davon betroffen sind, durch „die Maschine“ ersetzt zu werden:

  • Back- und Süßwarenherstellung: Da ist das Substituierbarkeitspotenzial mit 75,3 Prozent überdurchschnittlich hoch.
  • Bank- und Versicherungsfachleute sollten sich keine Sorgen machen - 39,5 Prozent Substituierbarkeitspotenzial sprechen für sich.
  • 24,1 Prozent Substituierbarkeitspotenzial gibt es in Bauberufen, Holz-, Kunststoffbe- und -verarbeitung. Da sind die Chancen auf Ersatz eher gering.
  • Bergleute, Mineralgewinner: 83,9 Prozent Substituierbarkeitspotenzial? Das ist vielleicht mehr, als die meisten von uns gedacht hätten.
  • Berufe in der Körperpflege sind einzigartig. Man kann sie mit Maschinen oder Computern nur zu 2,3 Prozent ersetzen, da es sich um eine schwer substituierbare Routine-Tätigkeit handelt.
  • Bürohilfsberufe, Telefonist:innen und Co.? Da sind Ersatzkräfte nicht weit. Diese Berufsgruppe hat ein mittleres Substituierbarkeitspotenzial von 54,7 Prozent.
  • In der Chemie wissen wir: Ein Computer kann die Dosierungen und Zusammensetzungen berechnen, aber nur Menschen können die Hilfsarbeiten übernehmen. Sehr gut sogar – das Substituierungspotenzial liegt bei über 89 Prozent!
  • Elektroberufe können zu 75,6 Prozent von Computern erledigt werden. Kraftwerker:innen sind hier mit 71,9 Prozent am besten ersetzbar – Ingenieure/innen in der Fernsehtechnik folgen knapp dahinter mit 60,6 Prozent.
  • 67,4 Prozent der Fahr-, Flugzeugbau- und Wartungsberufe können von Maschinen übernommen werden.
  • Computer können bereits jetzt vieles ersetzen – zum Beispiel administrative und organisatorische Aufgaben der Geschäftsführung. Auch analytischen Aufgaben im Management oder in der Beratung unterstützen sie. Das Potenzial liegt bei 28,8 Prozent.
  • Bei den Gesundheitsberufen mit Approbation liegt das Substituierbarkeitspotenzial immerhin bei 5,7 Prozent.
  • Gesundheitsberufe ohne Approbation hingegen sind mit einem Wert von 29,9 Prozent geringfügig ersetzbar.
  • Berufe aus dem Berufsfeld Getränke und Genussmittelherstellung lassen sich verhältnismäßig leicht durch Computer ersetzen – der Wert liegt bei 79,1 Prozent.
  • Einzelhandelsberufe, aber auch Groß- und Außenhandelsberufe sowie berufliche Tätigkeiten rund um die administrativen und organisatorischen Büro- und Sekretariatsarbeiten sind ein Klassiker: ihr Substituierbarkeitspotenzial liegt bei 34,3 Prozent.

Welche positiven Aspekte bringt der Einsatz von KI also mit sich?

➕ChatGPT und andere KI-Programme in Verbindung mit dem Menschen sind ein unschlagbares Team. Sie bieten bereits heute total coole Funktionen, die nur noch besser werden – und sie machen dir in vielen Bereichen den Alltag leichter, indem sie Prozesse beschleunigen.

Durch die Optimierung dieser Prozesse und den Wegfall repetitiver Aufgaben kann die Effizienz enorm gesteigert werden. Ressourcen können nachhaltiger eingesetzt werden, Zeit wird eingespart und Verschwendung kann in vielen Bereichen minimiert werden. So können deine Mitarbeiter:innen sich auf kreative, anspruchsvolle Aufgaben konzentrieren.

Welche negativen Seiten gibt es?

➖Natürlich ist es ein Alptraum, wenn Unternehmen Leute entlassen und KI-Programme als Ersatz wählen. Aber ChatGPT und Co. können noch weitere Nachteile haben. Zum Beispiel ist da der soziale Aspekt – sowohl beim Kundenkontakt als auch unter den Mitarbeitenden – und die Fehleranfälligkeit des Tools. Ergo: Der menschliche Faktor sollte nicht unterschätzt werden!

Welche Gefahren bringt die neue Technologie mit sich?

Der Mensch scheint also in den meisten Berufsgruppen nicht vollständig ersetzbar zu sein. Aber Bildungs-Experten haben noch ganz andere Befürchtungen: Wenn z. B. bei Klassenarbeiten in der Schule oder im Studium bald nicht mehr ersichtlich sein wird, wer sie geschrieben hat, kann das fatale Folgen haben. Nicht nur, dass die Täuschungsversuche künftig schwerer nachzuweisen sein könnten, sondern auch Bildungsdefizite könnte die rasante Entwicklung der KI demnach mit sich bringen.

In puncto Medien ist ebenfalls Vorsicht geboten: Es ist zu befürchten, dass die sogenannten Fake News noch schwieriger zu identifizieren sein werden. Sie könnten wesentlich schneller verbreitet werden, da KI-Programme in rasanter Geschwindigkeit Kommentare und Analysen schreiben kann.

Fazit: KI-Programme erleichtern deinen Arbeitsalltag - ohne einen vollständigen Ersatz deiner Stelle

Die Ängste um den eigenen Arbeitsplatz sind nachvollziehbar. Aber aktuell sehen sogar Experten, wie z. B. die von der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey, den Nutzen der neuen KI-Tools und Programme im Vordergrund.

Die Produktivität kann so erfolgreich gesteigert und Mitarbeiter:innen entlastet und unterstützt werden. Mensch und Maschine sollten Hand in Hand gehen, wobei die KI als produktivitätssteigernde Werkzeuge und nicht als Ersatz angesehen werden sollte.

KI wird immer wichtiger und treibt die Digitalisierung voran. Das sollten Unternehmen nicht verpassen. Natürlich unterstützt von Experten! Erfahre mehr über die Möglichkeiten der KI für dein Unternehmen!

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